Geschichte  der Tischtennis - Abteilung

 


Im Jahre 1946 wurde von Heinz Breskvar die Tischtennis - Abteilung ins Leben gerufen. Zu den ersten Spielern zählten Heinz Breskvar, Karl Dzierza, Richard Dzierza und Josef Koller. Der Spielbetrieb wurde im ehemaligen Kindergarten (später Gemeindebüro) aufgenommen. Als Tischtennisplatte diente eine auf einem Rahmen aufgeleimte und genagelte Sperrholzplatte. Als die Gemeindeverwaltung aus der Schule ausziehen musste und den ehemaligen Kindergarten als Gemeindebüro beanspruchte, begann das große Wandern der Tischtennis - Abteilung.

In den folgenden Jahren wurde in der Notkirche, im Saal bei Gastwirt Gießelmann (später Willi Walter) und Schöneberg gespielt. Nach der Währungsreform 1948 wurde das Plattenproblem gelöst und Adenstedt beteiligte sich mit mehreren Mannschaften zuerst bei Kreis- und später bei Bezirksmeisterschaften. Große Erfolge waren der Abteilung weder bei Punktspielen noch bei offenen Meisterschaften beschieden. Von 1950 - 1952 trat eine Pause im Spielbetrieb ein, um dann ab 1952 unter der Leitung des Studenten Ernst Flatt wieder aufzuleben.

Im Jahre 1956 spielte die 1. Herren in der Bezirksklasse, und als erfolgreichste Spielerin stellte sich die Schülerin Hannelore Wettler heraus. Sie wird in diesem Jahr Kreismeisterin, Zweite bei den Bezirksmeisterschaften und belegte beim landesoffenen Turnier in Sierße den 3. Platz. Im gleichen Jahr wird auch von der Abteilung das Pokalturnier um den „Glückauf - Pokal“ mit 150 (!) Teilnehmern ausgerichtet. War die Jugend bis dahin nicht besonders hervorgetreten, so gelang es ihr, 1957 in die Bezirksklasse aufzusteigen.

Ende der 50er und Anfang der 60er Jahre spielte ebenfalls die Jugendmannschaft in der Bezirksklasse. Sie kämpfte gemeinsam mit den Kreisvertretern Hohenhameln, Gadenstedt und Peine im Bezirk Hildesheim um Punkte. Einer der Jugendspieler ist Helmut Geisler, der später letztlich als erfolgreichster Spieler der SG Adenstedt in der 2. Bundesliga in Bremen spielte und sogar an der deutschen Meisterschaft (Mixed) 1972 teilnahm.

1957 dann ein erneuter Wechsel auf der Abteilungsleiterposition: Horst Frühling übernahm das Zepter von Ernst Flatt und blieb bis 1960 erster Vorsitzender. Etwa zu dieser Zeit nahmen 3 Herren- und 3 Jugendmannschaften am Punktspielbetrieb teil.Einen weiteren großen Erfolg erzielt die Herrenmannschaft 1959, als sie den Kreispokal im Spiel gegen den VfB Peine mit 6:2 zum zweiten Mal gewinnt. 1961 stellt Adenstedt mit Heidrun Bührke im Mädchendoppel zum ersten Mal eine Bezirksmeisterin. Als 1961 die Adenstedter Turnhalle fertiggestellt wurde hatte die TT - Abteilung auch endlich ihre „Heimat“ gefunden, die bis heute andauert.

1965 kommt der Spielbetrieb erneut zum Erliegen, zwischenzeitlich wechselte der Vorsitz an den Adenstedter Henner Steindam. Nach einer zweijährigen Ruhepause nahm die Abteilung ihren Spielbetrieb im Januar 1967 wieder auf, diesmal unter der Regie von Kurt Chmielewski, der der Sparte vor allem in den 70er Jahren einen ungeahnten Höhenflug bescheren sollte. Vorher jedoch, 1967, wurde erst einmal nur trainiert, und zu der im Herbst beginnenden Punktspielsaison 1967/68 wurde je eine Herren- und eine Jugendmannschaft gemeldet. Da die Herren bereits alle früher schon einmal aktiv am Punktspielbetrieb teilgenommen hatten wurde die neu gemeldete Mannschaft in die 3. Kreisliga eingestuft. Die Jugendmannschaft musste jedoch in der untersten Klasse anfangen. Während die Herrenmannschaft auf Anhieb den zweiten Tabellenplatz nach Abschluss der Spielsaison 1967/68 belegte und damit den Aufstieg in die 2. Kreisliga schaffte, belegte die Jugendmannschaft einen Mittelplatz in ihrer Spielklasse. Für den Anfang waren diese Erfolge jedoch beachtlich.

Das Spieljahr 1968/69 brachte dann einen weiteren Leistungsanstieg in der TT - Abteilung. Die Herrenmannschaft, die nach Abschluss der 1. Halbserie noch den 3. Tabellenplatz belegte, erkämpfte sich mit einer guten Rückrunde und 18:0 Punkten noch den 2. Tabellenplatz und damit einen erneuten Aufstieg in die 1. Kreisliga. Die Jugendmannschaft vermochte sich ebenfalls zu steigern und belegte nach Abschluss der Serie einen guten 4. Tabellenplatz.

Nach ein paar Jahren der Stagnation begann in den Jahren von 1972 - 74 eine der erfolgreichsten Epochen im Adenstedter (Jugend-) Tischtennis. Die geburtenstarken Jahrgänge traten jetzt mehr und mehr in den Fokus. Dieter Marris, Michael Kurmeier, Frank Pape, Uwe Nitschke sowie Dagmar Roffmann, Carmen Daum, Karin Marris um nur einige zu nennen entpuppten sich allesamt als große Talente und es gelang ihnen, unter anderem durch gute Punktspielergebnisse als auch durch spektakuläre Turniererfolge auf sich aufmerksam zu machen. Alsbald war die SG Adenstedt auf dem Jugendsektor DIE führende Abteilung im Kreis Peine.Viele der genannten Akteure waren schon im Jugendalter derart spielstark, dass sie frühzeitig in den Erwachsenenbereich wechselten. Und es kamen neue Namen hinzu: Andreas Iseke, Stefan Kurmeier, Ralf Hahne und andere sorgten dafür, das auch im Jugendbereich weitere Erfolge gefeiert werden konnten. Zu dieser Zeit platzte die Adenstedter Turnhalle bei jedem Training aus allen Nähten, man musste quasi Schlange stehen um eine der begehrten Trainingsplatten ergattern zu können - ein Zustand der heute fast utopisch anmutet. Die 1. Herren profitierte von den spielstarken Nachwuchskräften, und so kam es 1976 in der 1. Bezirksklasse zu einem „Aufstiegsfinale“ zwischen dem MTV Groß Lafferde und der SG Adenstedt, das die Lafferder allerdings knapp mit 9:6 für sich entscheiden konnten. Näher war bis zum heutigen Tag KEINE SG - Herrenmannschaft mehr an einem Aufstieg in die Bezirksliga. Eben in diese Bezirksliga schaffte es allerdings die Damenmannschaft, die unter anderem mit den oben erwähnten jungen Spielerinnen Ende der 70er Jahre aufgestiegen sind und sich dort auch lange behaupten konnten.

Die Achziger Jahre waren - immer noch unter der Regie von Kurt Chmielewski zunächst sportlich eher unspektakulär. 1980 kehrte Henner Steindam nach seinem Wolfsburg – Gastspiel nach Adenstedt zurück. Auch wurde man, was die Ausrüstung angeht, langsam fortschrittlicher. Die alten Holzplatten wurden nach und nach eingemottet und durch moderne Tische ersetzt, und  so etwas wie Spielfeldumrandungen gab es alsbald zu bestaunen. Ende der 80er - Hartmut Plumeyer übernahm kurzzeitig (86/87) für den gesundheitlich angeschlagenen Kurt die Abteilungsleitung - begann die große Zeit der SG - Reserve. Tatkräftig unterstützt durch die drei Burmester - Brüder gelangen drei Aufstiege in sechs Jahren, bis man sich völlig überraschend in der 2. Bezirksklasse wiederfand. Zusätzlich sorgte die Zweite im Kreispokal Jahr für Jahr für Furore.  Auch die anderen Herren - Teams der SG hatten sportlich Einiges zu bieten. Beeindruckend dabei vor allem, das viele Akteure der unteren Mannschaften sozusagen im „gesetzten“ Alter noch in der Lage waren, Topleistungen zu bringen und ihre meist jüngeren Gegner ein ums andere Mal besiegen konnten. So beeindruckend, das selbst die PAZ sich zu einem Bericht mit der Überschrift „Je oller desto doller - Seniorenhochburg SG Adenstedt“ genötigt sah. Die 1. Damen stieg in die Bezirksoberliga auf - die höchste Spielklasse, in der je eine SGA Mannschaft gespielt hat. Der 9. November 1989 war in Deutschland ein geschichtsträchtiges Datum: die Mauer war offen. Die Tischtennisabteilung der SG Adenstedt verlor keine Zeit und nahm sofort innerdeutsche Beziehungen auf: durch Kontakte von Kurt Chmielewski reiste eine Delegation der Betriebssportgemeinschaft (BSG) Traktor Klötze am 15.12.1989 mit 2 Herrenmannschaften nach Adenstedt zu einem freundschaftlichen Vergleich. Dieser endete mit 2 deutlichen Siegen der Gäste aus der DDR - beim gemütlichen Beisammensein hinterher in der Gaststätte Luckas erwiesen sich die Gastgeber aus dem Westen jedoch angeblich als ebenbürtig. Am 24.5.1990 kam es zum Gegenbesuch der Adenstedter in Klötze, hier verlor die 1. Herren erneut, während die 2. Herren diesmal mit 11:6 siegreich blieb. Es wurden freundschaftliche Beziehungen geknüpft, die noch einige Jahre anhielten.

1996 gab es ein neues Gesicht zu bewundern. Der Ex - Mehrumer Heinrich Oelkers verstärkte sowohl die 1. Herren als auch die gesamte Abteilung durch Ehrgeiz und Trainingsfleiß - Attribute, die man zeitweise etwas vernachlässigt hatte...1997 dann ging eine Ära zu Ende: Kurt Chmielewski übergab nach 30 Jahren die Leitung der Abteilung an Ralf Hahne. Unter Ralfs Regie konnten einige neue Tische angeschafft werden, die noch dank guter Pflege bis heute halten, auch neue Trikotsätze gab es jetzt des Öfteren und auch ein sogenannter Ballroboter wurde gekauft.

Anfang des neuen Jahrtausends wurde dank Hermann Jahns die Jugendarbeit wieder aufgenommen, die seit einiger Zeit ein Schattendasein fristete bzw. brach lag. Waren es zuerst nur wenige Kinder die Interesse am Tischtennissport zeigten, wurden es auch hier stetig mehr so dass man sich dazu entschloss, zwei Jugendmannschaften ins Rennen zu schicken. Leider war dieses Intermezzo nur von kurzer Dauer: auf Grund mangelnder Unterstützung bzw. fehlender Betreuer musste die Jugendarbeit nach einigen Jahren wieder eingestellt werden - dieser Zustand hält leider bis heute an und mit einer baldigen Änderung ist auf diesem Sektor auch nicht zu rechnen. Es gab neue Bälle (40 statt 38 mm, neue Regeln (Sätze bis 11 statt bis 21).

2004 übernahm Michael Hollemann die Abteilungsleitung von Ralf Hahne. Sportliche Erfolge waren in den zurückliegenden Jahren überschaubar. Die 1. Herren spielte fast durchgehend in der 1. Bezirksklasse, stieg zwar ein einziges Mal (2003) ab, es gelang allerdings postwendend der Wiederaufstieg. Die Damen etablierten sich als feste Größe in der Bezirksoberliga, schnupperten einmal sogar fast am Aufstieg in die Landesliga um im folgenden Jahr fast abzusteigen. Die unteren SG Herrenteams spielten auf Kreisebene solide ohne große Ausreißer nach oben oder unten. Mehr und mehr mussten die Senioren der Abteilung ihrem Alter Tribut zollen, Krankheiten und auch Todesfälle machten auch vor der TT - Abteilung nicht Halt. Die Sporthalle wurde saniert und erstrahlt bis heute in neuem Glanz. 

2016 gab Michael Hollemann den Staffelstab der Präsidentschaft an Wilfried Burmester weiter, der das Amt bis heute inne hat. Für sportliche überregionale Erfolge ist zur Zeit ausschließlich Heinrich Oelkers zuständig, der sich weit über die Kreisgrenzen hinaus gerade im Senioren- und Behindertensport einen Namen gemacht hat. Ein schmerzliches Aus musste man 2017 verkraften: nach langer Zugehörigkeit auf Bezirksebene löste sich die Damenmannschaft aufgrund von Personalproblemen auf. Zur Zeit hat die Abteilung 6 Herrenmannschaften gemeldet mit 33 Aktiven.

Zahlen und Fakten

 

Aktive: 33

Mannschaften: 6 Herren

Abteilungsleiter: Wilfried Burmester

Stellv. Abteilungsleiter: Axel Bornemann

Kassenwart: Heinrich Oelkers

Trainingszeiten: montags und freitags 19:30 - 23:00 Uhr

Homepage: www.sgadenstedttischtennis.hpage.de